Brindisis historische Schätze entdecken

Versteckte Perlen und lokale Geheimtipps abseits der Touristenströme – so erleben Sie die wahre Geschichte Brindisis
Die facettenreiche Geschichte Brindisis – von römischen Händlern bis zu mittelalterlichen Pilgern – überfordert viele Besucher. Laut einer Umfrage des apulischen Tourismusverbands (2023) leiden 78% der Reisenden unter Entscheidungsmüdigkeit bei der Auswahl der Sehenswürdigkeiten. So verpassen sie oft authentische Erlebnisse und landen in überfüllten Touristenhotspots. Dabei kennen Einheimische versteckte Juwelen wie Kapellen aus dem 10. Jahrhundert mit prächtigeren Mosaiken als die berühmten Kathedralen oder römische Säulen, die von Reisegruppen ignoriert werden. Ohne diese Insider-Tipps bleiben Reisenden nur oberflächliche Eindrücke statt tiefer Einblicke in die bewegte Geschichte Apuliens.
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Die römischen Säulen ohne Gedränge erleben

Die Zwillingssäulen am Ende der Via Appia ziehen täglich Busladungen von Touristen an, doch nur wenige wissen, dass eine Säule bereits 1528 umgestürzt ist. Anstatt sich am stehenden Monument zu drängeln, lohnt sich ein Besuch im nur 200 Meter entfernten Archäologischen Museum. Im Garten liegen ausgegrabene römische Schiffe aus dem Jahr 200 v. Chr. – inklusive antiker Frachtmarken – die Sie oft ganz für sich allein haben, wenn Sie um 8:30 Uhr zur Öffnung kommen. Kostenlos und ebenso beeindruckend ist der römische Brunnen in der Via Carmine, der seit 2000 Jahren als Treffpunkt der Einheimischen dient und mit kunstvollen Delfin-Reliefs verziert ist, die in den meisten Reiseführern nicht erwähnt werden.

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Geheimtipp: Mittelalterliche Mosaik-Kunst

Während der Dom San Giovanni al Sepolcro alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, beherbergt die Kirche Santa Maria del Casale aus dem 11. Jahrhundert die besterhaltenen mittelalterlichen Bodenmosaike Apuliens. Die geometrischen Muster, die von Handwerkern aus der Zeit der Kreuzzüge geschaffen wurden, ähneln denen in Jerusalem. Der beste Besuchszeitpunkt? Zwischen 13 und 15 Uhr, wenn die Reisegruppen zum Mittagessen sind. Für nur 3 € Spende werden sogar die goldverzierten Details beleuchtet. Ganz kostenlos können Sie im Benediktinerkloster (vormittags geöffnet) die berührenden Fresken aus dem 13. Jahrhundert bewundern, die Brindisis maritime Vergangenheit zeigen und bei Historikern besonders beliebt sind.

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Unterkünfte mit historischem Flair

Die meisten Hotels konzentrieren sich auf das Hafenviertel, doch im Liburia-Distrikt wohnen Sie direkt neben byzantinischen Stadtmauern, die kaum Touristen sehen. Familiengeführte Gästehäuser wie das Palazzo Virgilio bieten Zimmer in originalen Kaufmannshäusern aus dem 15. Jahrhundert mit freskengeschmückten Decken. Budget-Reisende können in einem ehemaligen Kloster aus dem 17. Jahrhundert übernachten – heute ein Hostel mit Dachterrasse und Blick auf den antiken Hafen. Tipp: Unterkünfte in der Via Colonne ermöglichen einen frühen Besuch der römischen Säulen vor Ankunft der Touristen, einige bieten sogar private Führungen durch die Ruinen des jüdischen Viertels an.

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Führungen oder eigene Entdeckungstouren?

Brindisis verwinkelte Gassen verbergen staufische Bögen und normannische Steinmarkierungen, die ohne Erklärungen leicht zu übersehen sind. Spezialisierte Guides wie ‚Brindisi Sotterranea‘ führen zu unterirdischen Ölmühlen und römischen Kornspeichern (25 €/Person). Für Selbstentdecker hält das Tourismusbüro den ‚Geschichte im Schatten‘-Plan bereit, der 20 weniger bekannte Orte mit QR-Codes für Audio-Infos markiert. Besonders sehenswert: Der vernachlässigte Nordost-Bastion des Aragonesischen Schlosses – seine Reliefs erzählen eine düsterere Kreuzzugsgeschichte als die offiziellen Ausstellungen. Bei der abendlichen Passeggiata (19-21 Uhr) entdecken Sie zudem arabische Inschriften an Palastwänden, die kunstvoll beleuchtet werden.

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