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Nachhaltiges Reisen in Brindisi erscheint oft wie eine unmögliche Herausforderung. Zwischen begrenzten öffentlichen Verkehrsmitteln und mangelnden Informationen zu ökologischen Angeboten müssen selbst umweltbewusste Reisende häufig Kompromisse eingehen. Laut Umfragen möchten 68% der Besucher ihren CO2-Fußabdruck in Apulien reduzieren, doch nur 20% gelingt dies aufgrund von Sprachbarrieren und Greenwashing. Besonders frustrierend ist es, wenn authentische Erlebnisse von Massentourismus überlagert werden. Doch wie genießt man die barocke Architektur und die Adriaküste, ohne Overtourism oder Plastikmüll zu fördern? Die Lösung liegt in Brindisis wachsender Nachhaltigkeitsszene – wenn man weiß, wo man suchen muss.

Brindisi ohne Mietwagen erkunden
Fehlende öffentliche Verkehrsmittel schrecken viele Öko-Touristen ab und zwingen sie zu Autovermietungen. Doch Brindisis kompakte Altstadt lässt sich ideal zu Fuß erkunden – von den römischen Säulen bis zur Stauferburg. Für weitere Strecken bietet das städtische Bike-Sharing E-Bikes an strategischen Punkten wie Bahnhof und Hafenpromenade. Einheimische empfehlen die Route am Lungomare Regina Margherita bei Sonnenuntergang, wenn die Meeresbrise die Sommerhitze mildert. Regionalzüge verbinden Brindisi mit Geheimtipps wie Ostuni und Lecce – Kombi-Tickets für Busse und Fahrräder gibt es am Bahnhof Brindisi Centrale. Frühaufsteher können sich der „Walking Bus“-Initiative anschließen, bei der Einheimische Gruppen zu den Morgenmärkten führen.
Echte Öko-Unterkünfte finden
Greenwashing ist in Brindisis Hotellerie weit verbreitet. Echte Öko-Hotels erkennt man an konkreten Maßnahmen: Solaranlagen, Regenwassernutzung oder Kooperationen mit Bio-Bauernhöfen. Besonders authentisch sind die typischen Masserien (landwirtschaftliche Gutshöfe) rund um Brindisi, die oft traditionelle Trockenmauern mit regionaler Küche verbinden. Achten Sie auf das Legambiente Turismo-Siegel – nur 12 Unterkünfte in der Provinz erfüllen diese Standards. In der Stadt bieten familiengeführte B&Bs der „Brindisi Plastic Free“-Initiative wiederbefüllbare Wasserflaschen und Brunnenkarten. Einige Anbieter kompensieren CO2-Emissionen sogar durch Aufforstung im nahen Bosco di Santa Teresa.
Essen mit gutem Gewissen
Brindisis Küche lockt mit Meeresfrüchten und Orecchiette-Pasta, doch nachhaltige Wahl erfordert Know-how. Slow-Food-Presidium-Restaurants wie die Osteria del Porto verwenden seltene Regionalprodukte wie die Carosello-Melone von Kleinbauern. Auf dem Mercato Coperto lernen Besucher saisonale Produkte kennen – von Favabohnen im Juni bis zu Seeigeln im Oktober. Die Trattoria Uccio serviert „No-Menu“-Gerichte aus übriggebliebenen Marktwaren. Fischer am Costa-Morena-Kai nehmen Gäste mit auf nachhaltige Fangtouren mit traditionellen Tramaglio-Netzen – inklusive Kochkurs am Strand.
Naturschätze schonend entdecken
Brindisis Küste leidet unter Overtourism, doch es gibt Alternativen. Im Meeresschutzgebiet Torre Guaceto zeigen geführte Schnorcheltouren Seegraswiesen, die CO2 binden – außerhalb der Hauptsaison ist es ruhiger. Kajakverleihe an der Spiaggia di Punta Penne erschließen versteckte Buchten. Einzigartig ist das Citizen-Science-Programm zur Beobachtung von Meeresschildkröten-Nestern. Abendliche Spaziergänge auf dem Sentiero delle Querce verbinden Sonnenuntergänge mit Infos zum mediterranen Ökosystem. Diese Erlebnisse sind nicht nur umweltfreundlich, sondern oft günstiger als Kommerztouren – und schaffen tiefere Verbindungen zu Apuliens Natur.